
25. 9. / 26.
9. 1969

Aufstieg:
Über
den Hörnligrat (NO-Grat)-
Solvayhütte, Höhenunterschied knapp 1200 m. Mit dabei waren,
Wolfi, Andy und Gerhard und Jan. Zeit ca.
7 Std. |
Abstieg:
Lionsgrat (ital. Grat) ,
ca. 6 Std.
Charakter:
Klassische Route auf dem
Grat, zum Teil lockeres Gestein, häufig vereist. Bei
guten Verhältnissen an keiner Stelle schwieriger als
III-; Schlüsselstellen mit Fixseilen gesichert!
Von Zermatt ging es über Schwarzsee zur Hörnlihütte
etwa 4 1/2 Stunden. Hier wurde genächtigt. ( Unter
dem Küchentisch) Alles war
total überfüllt....nachts um 2.00 Uhr Aufbruch mit
Stirnlampen. Einige Seilschaften gingen schon viel
früher los...trotzdem mussten wir am Einstieg noch
eine ziemliche Wartezeit in Anspruch nehmen. Andy hatte eine kleine Videokamera
dabei. Der Fotoapparat hatte es sich auf der
Hörnlihütte bequem gemacht....(vergessen!)
Gipfelbilder wurden vom Videoclip gemacht.
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Der
Aufstieg: Der größte Teil der Route bis
zur Solvayhütte (4003m)
besteht aus ziemlichem Schutt. Das Gelände ist
nicht sehr schwierig, aber viel lockerer Fels. Den
richtigen Weg erkennt man daran, daß dort viel Schotter abgeräumt ist. Bis zur Solvayhütte bleibt man
immer mehr oder weniger links des eigentlichen
Hörnligrats.
Unterhalb der Solvayhütte kommt
dann die berühmte
Moseleyplatte, die mit einigen
Sicherungsstiften versehen ist. War alles
vereist. Nach der Hütte gings dann ca. fünf Meter nach links
und dann direkt aufwärts auf die obere Moseleyplatte.
Von dort dem Grat entlang, oft nach links ausweichend.
Eine Stelle mit Fixseil. Danach folgt man dem
plattigen Gelände aufwärts (gute Abseilhaken) bis
zur Schulter. Auch hier war der Grat
sehr eisig. Jetzt geht’s den Fixseilen entlang bis zum
Beginn des "Daches".
Hier über den steilem Firnhang hinauf zum
Schweizer Gipfel. 4478m. Das Gipfelkreuz steht auf
dem italienischen Gipfel und ist ein Meter niedriger.
Geschafft!! Lange konnten wir nicht bleiben, Nebel kam
auf und die Sicht wurde sehr schlecht.
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Der Abstieg:
Über den
Südwestrgrat ( Lionsgrat) oder auch italienischer
Grat genannt. Der Nebel löste sich langsam auf und
die sicht wurde wieder etwas besser.Wir erreichten über einige Bänder eine
Steilstufe mit Strickleiter bis zu einem Absatz das Col
Felicite. Nun weiter zu einem Schutthang und durch
eine Schrofenrinne geht es zur Einsattelung zwischen
dem Gipfelaufbau und dem Pic Tyndall. Ein
schmaler Grat geht hinauf zum Pic Tyndall 4265m. Auf
dem Grat bleibend erreichen wir ein breites Band, wo
noch Überreste eine alten Hütte sind. Weiter geht es
über unschwierige Passagen mit Seilen gesichert zum
Leichentuch. Einige Felsbänder werden noch
überwunden bis wir das Rifugio Luigi Amadeo die
Savoia 3840m erreichten. Kurz danach das Refugio
Jean Antoine Carrel .
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Wir
standen vor einem besonderen Marterl
Ein
Marterl zur Erinnerung an Jean Antoine Carrel
auf dem Weg zum Rifugio L'Orionde, der Hütte
am Grossen Turm. Carrel starb hier am 25.8.
1890 - 62 jährig an Erschöpfung. Er war auf
dem Weg von Breuil über den Lionsgrat
(Italienischer Grat) zum Matterhorngipfel. In
der Nacht umbraust ein eisiger Sturm die
kleine Hütte. Auch nach der zweiten Nacht
Schneetreiben , Kälte und kein Proviant. Dies
veranlasst die drei zum Abstieg. Um 9 Uhr
brechen sie auf. Nachts 11 Uhr sind sie immer
noch am Berg, da bricht Carrel zusammen und
verstirbt. ( Carrel war der große
Gegenspieler von Wympher bei der
Erstbesteigung des Matterhorns am 14.7. 1865) |
Weiter abwärts über die
Seilerplatte zum Col du Lion. Von dort aus leicht nach
Breuil, das wir nach 6 Std. erreichten
Am
anderen Tag auf dem Heimweg erfuhr ich telefonisch von meiner
Mutter, dass mein Bruder zur gleichen
Zeit auf dem Dom
4545 m war und beim Abstieg einen
Unfall hatte. Mit dem Hubschrauber wurde er aus der Wand
geholt und zur Domhütte
gebracht. Von dort aus nach Zermatt in das
Hospital. Er hatte sich das rechte
Bein gebrochen und etliche Schürfwunden.
Klaus hatte Glück gehabt.....
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Zermatt-Hörnlihütte |
Hörnligrat-Matterhorn
Pic Tyndall |
Lionsgrat-Pic
Tyndall Rif. Carell-Col de Lion |
Col
de Lion-Breuil |
Was
noch noch vom Filmmaterial übrig geblieben ist 
>
und
noch ein lustiger Film vom Matterhorn 

Kiosk
auf dem Matterhorn

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