Kletterfreizeit
Ev.Kinderheim August 1983
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Der
Pösnecker Klettersteig ist der älteste gesicherte Felsenweg in den Dolomiten.
Er wurde auf dem heutigen Anstieg 1907 von dem Bozener Paul May erstmals
begangen. Ohne Sicherungen weist er einen Schwierigkeitsgrad von V- auf.
Ein paar Jahre später wurde diese Route von der Sektion Pösneck des DAV unter
dem Namen „Pösnecker-Klettersteig" mit Klammern und Drahtseilen
entschärft. Für die Begehung ist absolute Schwindelfreiheit und eine gute
Kondition erforderlich. Diese Tour ist viel anspruchsvoller als der Pisciadu
Steig. Die Tour verlangt alles ab, da sie sehr exponiert und auch sehr lang ist.
Diesen Klettersteig habe ich mit Kindern und Jugendlichen fast aller
Altersklassen schon ca. 20 mal gemacht. Auch hier war es natürlich von Vorteil,
daß ich auf dieser Tour die nötige Erfahrung hatte und den Routenverlauf genau
kannte. Die Begehung des Pösnecker setzt trotz aller Steighilfen große alpine
Erfahrung, Sicherheit im Fels und absolute Immunität gegen Tiefblicke voraus. Ungeübte und Felsneulinge wurden von mir noch zusätzlich an einem kurzes Seil
genommen. Sie konnten dann ohne Unbehagen und Angstgefühle das Erlebnis des Höhersteigens
im Dolomitenfels genießen.
Wir
durchklettern eine hohe senkrechte 400 m
Wandstufe. Die zweite Wandstufe ist nicht mehr
so steil und führt uns hinauf auf das
Sellaplateau. Wir erreichen den Piz Selva 2941
m. Nun über die Sellahochfläche weiter auf
den Piz Beguz 2958 m und weiter bis zur
Gamsscharte.
Dort Richtung Boespitze auf den Zwischenkofel
und etwas ausgesetzt zur Boehütte. Wir gehen
weiter durch Schneereste und über Geröll bis
wir endlich die Boespitze 3151 m erreicht
haben. Wir werden mit einer herrlichen
Fernsicht belohnt. Es gab nun eine verdiente
Brotzeit. Nach einer Stunde geht es zurück
zum Zwischenkofel und hinunter durch das Val
Lasties zum Pian Schiavaneis. (Roberto) Nach
einem kurzen Pause laufen wir noch mit letzten
Kräften der Straße entlang zum Sellapass. Die Tour dauerte im
Auf -und Abstieg etwa 8-9 Std. Sie beinhaltet fast die ganze
Sellastockdurchquerung. Trotz dieser anstrengenden und kräftezehrenden Tour
waren auch hier die Jugendlichen begeistert. Vor allem von den gewaltigen Eindrücke
der eigenartigen Felsformationen im Sellastock.
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Gerade dieser schwere und sehr
lange Klettersteig und der Aufstieg zum Piz Boe verlangte den Jugendlichen alles ab. Langsam haben sich die
Kinder und Jugendliche an das Hochgebirge gewöhnt. An die Schönheiten, aber
auch an die Gefahren und den unterschiedlichsten Naturgewalten. Sie konnten nun
damit umgehen und sich auf diese neue Umgebung sehr gut einstellen. Einstellen
auf die Temperaturunterschiede, die Schwierigkeiten, die Entbehrungen, die
Strapazen, die Angstgefühle, auf die Menschen, aber auch auf die Schönheiten
und auf den Zusammenhalt einer gewordenen Gemeinschaft.
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Tourenkarte
Mit
dem SC Neuhaus in den Dolomiten 2013
Wir
fahren zum Pordoipass. In der Ferne erkennt man den die Wände der Sella mit
dem Pösnecker Kletter-Steig und dem Piz Selva 2941 m.
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