Kletterfreizeit
mit dem Kinderheim in den Dolomiten August 1982
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Ein herausragender Höhepunkt unserer Kletterfreizeit
war natürlich eine Tour
über
den berühmten Tomaselli-Klettersteig. Diese
Via-Ferrata (italienisch-Felsenweg) Tomaselli gilt
nach wie vor als eine der anspruchsvollsten sowie kühnsten
Kletteranlagen überhaupt im gesamten Alpenraum. Er
kann nur von Jugendlichen bewältigt werden, die im
Klettern den Schwierigkeitsgrad III-IV sehr gut
beherrschen. Dazu kommt natürlich noch Kondition und
absolute Schwindelfreiheit. Diesen Klettersteig machte
ich mit 4 erfahrenen Jugendlichen. Ich selbst habe den
Steig 5 mal gemacht. Er fasziniert mich immer wieder.
Die Felsen um den Via Tomaselli waren im ersten
Weltkrieg Brennpunkt härtester Auseinandersetzungen
zwischen Kaiserjägern und den Alpinsoldaten.
Heute noch sieht man eingefallene Stellungen,die
Spuren dieser Kämpfe: Stacheldraht, Sprengtrichter,
Stollenlöcher und Felstunnel, die wie erloschene
Augen hoch oben aus den Felswänden starren. Wir
fanden noch Munition von Gewehren und Pistolen. |
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Die Kletterroute selbst blieb weitgehend naturbelassen, ohne künstliche Leitern, Klammern und
Tritte, nur mit einem dünnen Führungsseil
ausgestattet- daß über fingerbreite Leisten,
kleingriffige Wände und senkrechte Kanten auf den
fast 3000 m hohen Gipfel weist. Wir klettern zum
Bivaco Della Chiesa. Dort führt der eigentliche
Anstieg neben alten Kriegsstellungen sehr steil
empor. Es folgt dann eine äußerst luftige Querung
bis hinauf zu einer Schrofenzone. Nun weiter, fast
immer senkrecht und sehr anstrengend auf einen Geröllplatz.
Von hier aus über die extrem luftige und steile Schlußwand
zum Gipfel. Für die Jugendliche war es bestimmt eine
der schwierigsten Touren in den Dolomiten. Natürlich
waren sie nach der Besteigung ziemlich fertig aber
stolz und glücklich, daß sie so eine anstrengende
und schwere Tour geschafft haben. Tagelang erzählten
die Jugendliche noch von den Eindrücken und
Schwierigkeiten und von dem gemeinsamen gelingen
dieser Tour.
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Am
anderen Tag fuhren wir nochmals zum Falzaregopaß und mit der
Seilbahn auf den Monte Lagazuoi 2800 m. Durch einen Stollen ging es zu
alten Kriegsstellungen und wieder Richtung Tal zurück zum Falzaregopaß.
Irgendwie war es ein schaurig schönes Erlebnis und hat großen Eindruck
bei den Jugendlichen hinterlassen. Dann ging es zum Pizzaessen.
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