Gletschertour mit
Gerhard und Peter 27.7. - 30.7. 1974
Nach langer Fahrt
von Kempten sind wir spätnachmittags in Pontresina eingetroffen. Wir nahmen noch die letzte Bahn und
schwebten auf die
Bergstation Diavolezza 2960 m. Es war ziemlich von
Touristen überlaufen, die Richtung Gletscher
spazieren und Spalten und Gletscherbrüche bestaunten.
Bei wunderbarem Wetter sehen wir das ganze Massiv des
Piz Palü vor uns. Unglaublich faszinierend. Wir
freuten uns auf das bevorstehende Abenteuer und die
große Herausforderung den Piz Palü zu
überschreiten. Er besteht aus 3 Gipfeln: der
Ostgipfel, 3882 m, der Mittel-und Hauptgipfel, 3905 m,
und der westliche Gipfel, Piz Spinas, 3823 m. Wir
machten einen ausgedehnten Faulenzer-Abend, bei wenig
Bier (ich), aber kräftiger Brotzeit. Wir gehen früh
schlafen….um am andern
Tag zeitig aus dem Bett zu kommen. |
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Der
Wecker klingelte gegen 2.00 Uhr in der früh
gnadenlos. 2 Seilschaften machen sich schon auf den
Weg. Erst frühstückten wir gemütlich und ausgiebig,
dann packten wir unsere Rucksäcke, sortierten das
Seil und die Steigeisen. Nur schemenhaft war die
Richtung erkennbar. Gegen 3.30 Uhr marschierten wir
los…Die
Überschreitung des Piz Palü wird von Ost nach West
begangen. Der Hang von der Ostschulter auf den
Ostgipfel ist ziemlich steil, doch morgens ist der
Schnee noch fest und daher gut zu begehen… Von der
Diavolezza stapfen wir in südlicher Richtung zum Piz
Trovat, immer an den roten Markierungen entlang. Die
Stirnlampen blinzeln…Wir kommen an eine kleine
Felsstufe. Nun rechts dem Weg durch die Flanke folgen
bis in den breiten Sattel. Hier hört dann der
deutliche Weg auf und Steinmänner geben die Richtung
vor. Vom Sockel des Piz Trovat auf die breite Scharte
und ein kurzer Abstieg auf den Gletscher. Wir machen
eine Pause, verpackten die Stirnlampen in den Rucksack und seilen uns an…Der Tag erwacht…die Landschaft wird
immer faszinierender. Am Anfang ist der Gletscher
eben, führt sogar leicht abwärts. Nun immer der
deutlichen Spur folgend durch die gewaltige
Spaltenzone und den Mulden auf den Ostsattel. Wir sind
nun fast 4 Stunden unterwegs. Nach der Spaltenzone war
es problemlos, aber im oberen Teil recht steil. |
Nun im Ostsattel 3730 m, nach rechts und über den ziemlich steilen Hang auf den Ostgipfel 3882 m.( 1 Stunde )
Die Sonneneinstrahlung wurde stärker…strahlend
blauer Himmel…Wahnsinn
!! Wir machten eine Pause und konnten uns kaum
satt sehen…Piz Bernina, Corvatsch, Piz Roseg…..usw. Vom
Ostgipfel steigen wir nun ab in den Sattel und von
dort über den schmalen und ziemlich luftigen und
ausgesetzten Grat auf den geräumigen Hauptgipfel 3905
m, wo ein heftiger Wind herrschte. Eine grandiose
Aussicht...( 1 Stunde ) Nach
dem Hauptgipfel steigen wir ab über die breite Flanke
zum Piz Spinas 3823 m. |
Noch immer wunderbares
Wetter….herrlich hier oben…nach einer kurzen Pause
gehen wir weiter zur Fuorcula Bellavista 3688m, und es
kommen Felsen. Der Grat macht wenig Probleme und ist
fest und griffig. Weiter unter dem Bellavistgipfel
rechts auf die Bellavistaterrasse. Hier geht es
links weiter in Richtung Marco-e Rosa-Hütte.
Wir gehen aber gerade aus abwärts nach Norden, zu den
Fortezzafelsen. Der Himmel bedeckte sich langsam...( 1
½ Stunden) |
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Wir
seilen zuerst ab. Große Abseilhaken… Nach der
Abseilstelle klettern nordöstlich weiter ab (einige
Haken), dann nördlich einer Wegspur durch die Flanke
folgen, bis zu einem Absatz mit Abseilring. Hier wird
bis zu einer kleinen Plattform abgeseilt. Wir klettern
weiter abbis zum Beginn des Firngrates.( 1 Stunde )
Dort ist ein großer Steinmann. Von hier durch eine
Flanke auf den Gletscher. Über diesen flach Richtung
Diavolezza , über viele kleine Spalten. Nach dem
Gletscher noch ca. 300m zur Diavolezza-Hütte. Was für
eine Tour…was für immer bleibende
Eindrücke. Wir waren nun fast 11 Stunden
unterwegs. Super tolles Wetter, kaputt und ziemlich
geschlaucht, aber überglücklich…und jetzt ein
kühles Pilz für 7 Sfr....egal...!!
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